„Die Revolution im Gesundheitswesen“
Unter dieser kraftvollen These stand die Einladung der Gesundheitsregion Osnabrück Emsland e.V zur 2. Veranstaltung in diesem Jahr, die am 25.04.23 in den Räumen der Bezirksstelle der kassenärztlichen Vereinigung in Osnabrück stattfand.
Nach einer gefühlt viel zu langen „Corona-Pause „wollte der Vorstand der Gesundheitsregion Osnabrück-Emsland e.V. nun endlich wieder durchstarten mit einem hochaktuellen Thema aus der Gesundheitspolitik.
Mit diesem aktuellen Thema haben wir scheinbar den „Nerv getroffen“ resümierte Klaus Pohl, der als Vorstand der Gesundheitsregion Osnabrück-Emsland e.V. die Moderation des Abends übernahm.
Mehr als 60 Teilnehmer aus der Gesundheitswirtschaft waren der Einladung gefolgt.
Bereits in der Einführung in das Thema wurde deutlich, dass das deutsche Gesundheitssystem zu den teuersten der Welt zählt, aber bei der Qualität nur einen Platz im Mittelfeld einnimmt.
Hier sind grundlegende Reformen längst überfällig, die aber von der Politik in Zeiten von florierender Wirtschaft und damit gut gefüllten Finanztöpfen in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht angegangen wurden.
Corona hat dann allerdings alle Finanzpläne „über den Haufen geworfen“ und bereits für große Defizite auch in der gesetzlichen Krankenversicherung gesorgt, die nur durch unbequeme Beitragssatzerhöhungen wieder aufgefangen werden können.
Unter diesen Bedingungen müssen nun große Reformen angegangen werden, für die aber kein Geld vorhanden ist. Insofern steht der Gesundheitsminister unter großem Druck.
Nun deklarierte der Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach seine erste Reformidee auch schon als „ die Revolution im Gesundheitswesen“, die die Überökonomisierung“ im Bereich der Krankenhäuser stoppen soll und darauf abzielt, die Ambulantisierung über die niedergelassene Ärzteschaft zu forcieren.
Zu dieser Veranstaltung hatte die Gesundheitsregion hochkarätige Referenten eingeladen.
Als Vertreter der Ärzteschaft erläuterte Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen seine Position zu dieser geplanten Reform.
Daran anschließend machte Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der BARMER Landesvertretung Niedersachsen/Bremen die Positionen der BARMR deutlich und erläuterte die geplanten Reformvorhaben im Detail.
Werner Lullmann als Geschäftsführer der Niels-Stensen-Kliniken machte seine Sicht aus der operativen Ebene deutlich und warb für mehr „Ehrlichkeit“ in der Politik für diese anstehenden Reformideen.
In der sich anschließenden, sehr angeregten Podiumsdiskussion wurden die unterschiedlichen Positionen und Betroffenheiten aus der Ärzteschaft und dem Krankenhaussektor wiederum deutlich, was auch durch aktuelle regionale Beispiele wie die Veränderung im Krankenhaus in Ankum unterlegt wurde.
Zusammenfassend konnte Klaus Pohl als Moderator festhalten, dass große Einigkeit darüber besteht, dass die geplanten Reformen dringend erforderlich sind. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen wie dem „aktuellen Fachkräftemangel“ und der sich „verschlechternden Finanzlage „ sollte die Politik allerdings mehr Mut für „ Ehrlichkeit „ aufbringen und den Menschen offen sagen, dass es kein „ weiter so“ geben kann und gewisse Einschnitte nicht ausbleiben werden.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion folgte dann traditionsgemäß das Netzwerken am Buffet und der Ausblick auf weitere Aktivitäten der Gesundheitsregion Osnabrück –Emsland e.V.